Am 22. 10. 1986 habe ich für den Süddeutschen Rundfunk gekocht, und zwar das wolgadeutsche Festessen Gschtremmte. Und das kam so:
Als meine Tante Ottilie 1966 als eine der ersten Spätheimkehrerinnen- erst heutzutage nennt man sie Spätaussiedler - nach Deutschland kam, kochte sie für unsere Familie - Gschtremmte.
Zwanzig Jahre später - als dieses Rezept schon zum festen Bestand in meiner Küche gehörte - wurde ich vom Rundfunk angerufen. Sie wollten wissen, was die Russlanddeutschen daheim kochten. Ich schlug Gschtremmte vor. Sie ließen sich von mir das Rezept beschreiben und waren dann der Meinung, dass das nur gewöhnliche Dampfnudeln wären. Ich konnte sie davon überzeugen, dass dem nicht so war und lud sie zum Probeessen zu uns nach Hause ein.
Zwei russlanddeutsche Frauen halfen beim Kochen. Dazu kamen zwei einheimische Frauen, weil wir sehen wollten, wie diese Köstlichkeit ihnen mundete. Es wurde - wie von uns nicht anders erwartet - ein voller Erfolg.
Am 24. 11. 1986 wurde im Radiomarkt unser Festessen vorgestellt. Herr Branik schwärmte in der Sendung und bedauerte, dass er beim Essen nicht dabei sein konnte. Das Rezept konnte man gegen Einsendung eines frankierten Rückumschlages anfordern. Allein in der ersten Woche gingen über 8000 Anforderungen ein.
Viel Erfolg beim Nachkochen und guten Appetit! Hier nun das Rezept...