- 5 Tage
Arbeitszeit ca | 20 Minuten |
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Zwei Dinge vorweg:
Erstens: Selbst die Erdnuss verdanken wir den Inkas.
Zweitens: Die Inkas hatten kein Kabelfernsehen. Konsequenz: Die Inkas verfielen nicht dem Ültje-Kültje.
Dafür erfanden sie jede Menge Erdnuss-Gerichte. So stellten sie - lange vor den US-Amerikanern - eine Erdnuss-Creme her, wussten aber nicht, wohin sie sie schmieren sollten, da ihnen das pappige Weißbrot fehlte. Dann wieder fehlte ihnen das richtige Wort für eine Süßigkeit aus Kakao, Honig und Erdnüssen. Vermutlich gehört "Snickers" nicht zum Quechua-Wortschatz. Aber warum bei den verpassten Gelegenheiten von gestern verweilen? Bis heute beliebt in den Andenländern Bolivien, Perú und Ecuador ist die Sopa de maní, die Erdnuss-Suppe.
Die unzähligen Variationen dieses andinen Traditionsgerichts haben folgende Zutaten gemeinsam:
Erdnüsse, Kartoffeln, Brühe und Pfefferschoten. Ansonsten kann das Gericht ganz unterschiedlich ausfallen, manchmal eher als Suppe und manchmal eher als Eintopf. Ich stelle eine sämige Suppenvariante vor.
In einem größeren Topf Öl erhitzen und die Zwiebelwürfel weich und glasig dünsten. Danach Knoblauch, Mohrrübe, Paprika und Kartoffeln für gute fünf Minuten anbraten bevor die Tomaten hinzugefügt werden.
Währenddessen hat man in einer Pfanne die Erdnüsse angetoastet und zwar "trocken", d.h. ohne Zugabe von Fett. Frische Erdnüsse sind praktisch weiß und nehmen erst durch das Toasten ihre gewohnte Dosen- bzw. Tütenfarbe an. Beim Toasten die Temperatur nicht zu hoch einstellen und die Erdnüsse ständig rühren und wenden, damit sie nicht anbrennen.
Anschließend gönnen wir sowohl der Gemüsemischung wie den Erdnüssen eine Abkühlphase von zehn Minuten bevor wir beides weiterverarbeiten.
Die getoasteten Erdnüsse in die Küchenmaschine schütten und fein mahlen. Es braucht kein Mehl werden, ein feiner Grieß ist völlig ausreichend. Wenn Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, fügen sie das gedünstete Gemüse hinzu und pürieren dieses zusammen mit den Erdnüssen.
Nun kommt das Erdnuss-/Gemüsepüree zurück in den großen Topf, wird mit der Brühe aufgefüllt und darf anschließend ein Viertelstündchen vor sich hin simmern. Aber damit simmer noch nicht fertig. Auch wenn dem Koch die Konsistenz der Suppe zusagt, muss die Würze noch angepasst werden. Die Erdnuss-Suppe wird in den Anden gerne scharf gegessen. Neben Salz und Pfeffer würze ich die Suppe mit Ají Amarillo, einer angenehmen Pfefferschotenart aus den Anden auf das Level, das mir zusagt. Ají Amarillo gibt es vor Ort als frische Schote und in Deutschland möglicherweise als Paste oder getrocknet und gemahlen. Aber es eignen sich natürlich auch andere Pfeffersaucen.
Als vegetarische Variante serviere ich die Suppe mit "Strohkartoffeln" (Batata palha), frittierten Kartoffelstiften aus der Tüte.
Wer auf Fleisch nicht verzichten möchte, lässt in der Schlussphase einige Hühnerbrust-Stücke in der Suppe mitsimmern.
Einem Lateinamerikaner sind vermutlich beide Lösungen noch viel zu suppig. Er gönnt sich neben der Freischwimmer-Hühnerbrust zusätzlich zwei gekochte Kartoffelhälften und einen Möhrenknubbel und schafft sich so seine private Inselgruppe auf dem Teller.
Aber allen Essern stellt sich die gleiche Aufgabe: Der See muss trocken gelegt werden.
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Angaben pro
Menge pro Portion | ||
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Eiweiß | ||
Kohlenhydrate | ||
Fett |
Die Zahlen dienen nur als Referenz
Bemerkungen: